33. real,- Berlin-Marathon Sonntag, 24. September 2006 |
Rekord: Der wärmste 24. September seit 100 Jahren |
Berlin/Oldenburg –Das Wetter in Berlin kam diesmal mehr den Zuschauern entgegen: Sommerliche
Temperaturen haben der Hauptstadt einen Wärmerekord beschert. Mit
fast bis zu Siebenundzwanzig Grad Celsius (gefühlte
Temperatur je nach subjektives empfinden sicherlich noch 5°C mehr) war es der wärmste 24. September seit 100 Jahren, also seit Beginn der Messungen und somit
auch der wärmste Berlin-Marathon aller Zeiten mit der zweitschnellsten
Siegerzeit. Insgesamt gingen von 39.636 gemeldeten Läufern gut 31.472 Athleten an den Start, wovon 30.235 LäuferInnen das Ziel erreichten (Quote: 96,2%). Die Zahl der Aussteiger war diesmal relativ hoch, was sicherlich mit den außergewöhnlichen hohen Temperaturen zusammenhing. So waren erst nach Rund 4:15:00 Stunden die Hälfte aller LäuferInnen im Ziel. Mit der siebtschnellsten Zeit aller Zeiten gewann Haile Gebrselassie (Äthiopien) den 33. real,- Berlin-Marathon in 2:05:56 Stunden und blieb damit lediglich 61 Sekunden hinter den Weltrekord von Paul Tergat (Kenia/2:04:55 Std.). Es war der erste äthiopische Sieg in der 33jährigen Geschichte des Berlin-Marathons, der wenig später nach dem Frauenrennen zum ersten äthiopischen Doppelsieg aufstieg. Gleichzeitig durchbrach der Äthiopier eine kenianische Siegesserie von sieben Erfolgen in Berlin von 1999 bis 2005 (Kiprono, Biwott, Ngolepus, Kipkoech, Tergat, Limo und Manyim). Für Gebrselassie war es ein einsames Rennen, da sein schärfster Konkurrent Sammy Korir (Kenia) das Rennen kurz vor Kilometer 26 aufgeben musste. Mit großen Rückstand Zweiter wurde Gudisa Shentema ( Äthiopien) mit einer Zeit von 2:10:43 Stunden. Dritter wurde Kurao Umeki (Japan) in 2:13:43 Stunden vor Terefe Yae (Äthiopien) in 2:15:05 Stunden und Ahmed Ezzobayry (Frankreich) in 2:15:29 Stunden. Insgesamt blieben nach durchforsten der Ergebnisliste lediglich 13 Läufer unter 2:20 Stunden, was sicherlich eine geringe Zahl ist und die Frage offen lässt, ob es an der Wärme lag...? Für den zweiten äthiopischen Sieg sorgte Gete Wami, die das Frauenrennen in 2:21:34 Stunden gewann und auch gleichzeitig eine äthiopischen Rekord aufstellte. Auch sie durchbrach eine Serie. Von 2000 bis 2005 gab es eine Serie von sechs japanische Erfolgen (Matsuo, 2x Takahashi, Hashimoto, Shibui und Noguchi). Zweite wurde Salina Kosgei (Kenia) in 2:23:22 Stunden vor der Überraschungsdritten Monica Drybulska (Polen) in 2:30:12 Stunden. Vierte wurde Asha Gigi (Äthiopien) in 2:32:32 Stunden vor Marcia Narlock (Brasilien) in 2:35:28 Stunden. Sechste und damit beste Deutsche wurde Melanie Kraus (Bayer Leverkusen) in 2:35:37 Stunden. Angesichts des sehr warmen Wetters mit Temperaturen jenseits der 20°C sind die Siegzeiten von Haile Gebrselassie (Ihn selbst stört die Wärme nicht, er fürchtet die Kälte) und Gete Wami in der Tat sicherlich außergewöhnlich, da gewöhnlich Hitze die (Lauf-)Leistung einschränkt. Aus sportmedizinischer Sicht konnte laut des Veranstalters ein positives Fazit gezogen werden. Es wurde „sehr diszipliniert gelaufen” und lediglich „bei einem Läufer musste vor Ort eine Reanimation vorgenommen werden”, die zum Glück gut verlief. Natürlich war die Stimmung an der Strecke bestens und das Laufen durch Zuschauertrauben, Abklatschen inklusive war mal wieder wie in alle den Jahren davor ein besonderes Highlight. Allerdings forderte die Wärme ihren Tribut, besonders beim Webmaster, der sicherlich eine ganz andere Endzeit als 3:55:14 Stunden eingeplant hatte. Doch schon die hohen Temperaturen an den Vortagen und besonders beim Start am Marathontag bewogen ihn, das Rennen ohne Zeitdruck angehen zu lassen... schließlich ist so ein Hitzelauf nur etwas für „Hitzebeständige” und da gehört er sicherlich nicht zu! Ganz anders sah es bei Marco und Uwe aus: Uwe überquerte nach 3:34:22 Stunden die Zielmatte hinterm Brandenburger Tor. Marco benötige für die Zwei-und-Vierzig-Komma-Einhundert-Fünf-und-Neunzig-Kilometer 3:42:35 Stunden. Im Gegensatz zum Wöbmaster beschleunigen die beiden Läufer bei hochsommerlichen Temperaturen mehr als bei schattigen Temperaturen... Seine 17. Berlin-Teilnahme gut überstanden (...und das ist nicht selbstverständlich, Anm. vom Autor) hat auch Gharleb. Als 30.167ter kam er mit einer Zeit von 6:38:11 Stunden ins Ziel und da war noch jede menge Luft nach „unten”! Eigentlich auch für den Berlin-Marathon gemeldet war Carsten. Doch angeblich private Umstände (oder waren es nur Gründe) verhinderten einen Start in der Hauptstadt. Er lief zum gleichen Zeitpunkt den 2. swb Bremen-Marathon. Man munkelt, dass der wahre Grund auf einen Startverzicht beim größten Marathonlauf in Deutschland die etwas kühleren Temperaturen in Bremen gewesen sein könnten. Wie dem auch sei, Carsten lief bei etwas angenehmeren, jedoch immer noch sommerlichen Temperaturen mit einer Zeit von 4:20:30 Stunden als 1.122 (261. M40) im AWD-Dome ein. Insgesamt erreichten beim 2. swb Bremen-Marathon 1.584 LäuferInnen das Ziel. Ob es auch in Bremen ein Breitensportfestival der besonderen Art war und die ganze Strecke einer einzigen Partymeile ähnelte wurde von Carsten bisher nicht übermittelt... Laut dem Marathonposter 2006 wurde ja ein Marathonlauf mit „Sightseeing for runners” angekündigt! |
Autor: © LUNO - 27. September 2006 • Quelle: SCC Fotos: © LUNOLINE.de Top Marathon Home Drucken |
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