8. Marathon Costa de Calviá Mallorca Sonntag, 08. Dezember 1991 Spain
Marathon-Debüt auf Mallorca
Startnummer
Calviá/Oldenburg – Zunächst ein paar Worte zur Vorbereitung: Im Monat März 1991 beschloss ich meine Laufkarriere, die am 05. Okotber 1990 mit der erfolgreichen Teilnahme (10-km-Lauf) am 5. Oldenburger City-Lauf begonn und im Winter 1990 kurzzeitig endete, fortzusetzen.
Nach erfolgreicher Teilnahme an ein paar Triathlon- und Laufveranstaltung reifte im September 1991 die Idee an einen Marathonlauf teilzunehmen. Kontinuierlich habe ich meine Streckenlänge ausgebaut und an erste ½-Marathonläufe
(Bürgerparklauf Bremen, Süderelbe-Halbmarathon Hamburg-Neugraben) und 25-km-Läufe (Emsland-Straßenlauf Herzlake, Straßenlauf Stuhr-Moordeich) teilgenommen.
Im Oktober entschloss ich mich am 8. Marathon Costa de Calviá Mallorca läuferisch teilzunehmen. Den Marathon auf Mallorca habe ich deshalb gewält, weil mir Anfang Dezember als ein guter Zeitpunkt erschien, einen Marathon bei angenehmen Temperaturen und netter landschaftlicher Umgebung zu laufen - allerdings habe ich die Rechnung ohne den entsprechenden Höhenmetern auf Mallorca gemacht!
Nach einer harten und doch recht kurzen Vorbereitung flog ich am 06. Dezember 1991 nach Mallorca. Am ‘8 de Diciembre de 1991 - 9,30 H’ viel der Startschuss zum “VIII. Marathon Costa de Calviá - Marathon de Majourque”. Dabei stand für mich das Ankommen beim „1. Marathon” absolut im Vordergrund. Anbei ein paar Informationen zum Marathonverlauf:

Marathonverlauf


Start:
Magaluf. Der Startschuss fällt. Einige Hundert Zuschauer applaudieren und wünschen uns LäuferInnen viel Glück - ¡Suerte a Todos!
km 1:
Ein Fahrradfahrer gibt die ersten Zwischenzeiten durch. Meine Zeit liegt bei 4:37 Minuten. Ich schließe mich einer kleinen 3-er Gruppe an.
km 4 - 5:
Ich sehe die erste Steigung. Bisher alles Prima. 23:01 Minuten auf 5 km. Eigentlich viel zu schnell.
km 7 - 8:
Wir werden durch eine Seitenstraße geschleust, die mit einem Wendepunkt versehen ist. Extreme Steigungen liegen nun vor mir. Ich fühle mich recht gut und somit meistere ich diese Hürde ohne größere Probleme.
km 10:
Meine Stoppuhr zeigt 45:25,63 Minuten. 3 Minuten schneller als geplant. Ich mache den ersten großen Fehler - trinke nichts. Die Sonne brennt.
km 12 - 13:
Jetzt geht es noch mal richtig hoch. Wir durchlaufen St. Ponca; nettes Örtchen, kleine Bucht, weißer Sandstrand - tolle Ecke, die Idylle trägt mich. Unser Weg führt durch die Hauptstraße St. Ponca's.
km 14 - 16:
Jetzt geht es zurück auf die Hauptverkehrsstraße zurück nach Palma Nova. Mittlerweile sind wir eine Gruppe von 10 LäuferInnen. Eine Frau steigt aus - wollte nur die ersten 15 km mitlaufen und wünscht uns auf spanisch „alles Gute”.
Leicht ansteigender Streckenverlauf. Der Wind bläst mir ins Gesicht. Ich versuche Windschatten zu laufen.
km 19 - 20:
Palma Nova: Überraschend viele Zuschauer stehen am Straßenrand und klatschen! Die Welle trägt mich! Meine Zwischenzeit liegt bei 1:31:57 Stunden. Erinnerungen an den Süderelbe Halbmarathon in Hamburg werden wach, wo ich persönliche Bestzeit über diese Distanz gelaufen bin (35 Sekunden schneller). Diese Zwischenzeit ist viel zu schnell für mich - eigentlich beginnt das Rennen doch noch!!!
km 21,1:
Durch eine kleine Unaufmerksamkeit verliere ich den Anschluß an meine Gruppe - hat sie zugelegt, bin ich langsamer geworden? Bei km 25 werde ich es feststellen. Es geht in die zweite Runde.
km 24 - 25:
Die Steigungen der ersten Runde gelten es erneut zu bewältigen. Ein Aufkleber sitzt unter meinem rechten Turnschuh - mißt, abreißen! Bei km 25 liegt meine Zwischenzeit bei 1:54:55 Stunden, genau 1:05 Minuten schneller als meine bisherige Bestleistung auf dieser Distanz. Also muß meine Gruppe etwas angezogen haben (die letzten 5 km in 22:57 Minuten)!
km26:
Ich habe immer noch nichts getrunken und mir ist verdammt heiß. Nehme mir vor, bei km 30 etwas zu trinken. Die Steigungen werden anstrengender.
km 28 - 29:
Mich überholen zwei spanische Läufer. Dranbleiben... ??? Ab km 29 lass ich sie ziehen. Ich bekomme Durst und der Magen meldet sich.
km 30:
Ein Getränkestand. Meine Stoppuhr zeigt 2:19:54 Stunden an - unvorstellbar, auch die letzten 5 km unter 25 Minuten. 5 Becher Wasser und noch 2 übern Kopf. Ich spüre meine Oberschenkel. Jetzt beginnt der wahre Marathon. Ziel unter 4 Stunden.
km 33:
Die Oberschenkel schmerzen. Vor mir stoppt ein Läufer. Noch 9,195 km. Durchhalten!!! Versuche mein Lauftempo zu halten, wenigstens bis km 35.
km 35 - 36:
Zwischenzeit: 2:48:31 Stunden - die letzten 5 km in 28:37 Minuten. Noch 7,195 km. Erneut hält ein Läufer vor mir an. Meine Oberschenkel werden verdammt schwer. Oh je, die Zeit läuft. Laufe langsam weiter.
km 37:
Ich kämpfe gegen die Schmerzen im Oberschenkel und gleichzeit gegen meinen Kopf. Noch 1 km und es geht nicht mehr bergauf.
km 39:
Palma Nova. Doch wo ist die Menschenmenge? Alle beim Ziel?
km 40:
Pause - Trinken - Pause - Trinken. Einheimische muntern mich auf. Nur noch wenige tausend Meter bis zum Ziel. Die Uhr zeigt 3:20:38 Stunden - Super. Ich freue mich und will irgendwie unter 3:40 Stunden bleiben - schwere Beine, oh je. Schade das die Menschenmenge nicht mehr da ist, sie hätte mich sicherlich getragen.
km 41:
Noch 1,195 km. Direkt vorm Hotel. Das Ende??? Ich habe krämpfe im linken Oberschenkel. Kein Schritt geht mehr. Eine Frau ruft mir zu: „Nur noch 1.000 Meter”. Noch 1 km - ich kann keinen Schritt mehr machen. Was soll ich tun? Aufgeben? Nein! Ich versuche noch mals loszulaufen, langsam um den Bogen und sehe in der Ferne das Ziel. Es ist so Nah und doch soweit entfernt.
Ich beiße die Zähne zusammen und lauf einfach los, sehe das Zielband, die Uhrzeit und die Menschenmenge.
km 42:
Ich laufe auf der Zielgeraden und kann tatsächlich noch mal anziehen. Überhole noch zwei Läufer, doch 10 Meter vorm Ziel ein Krampf im rechten Oberschenkel ...
km 42,195:
... schmerz. Irgendwie komme ich ins Ziel und werde sofort in Empfang genommen. Kein Schritt mehr. Ich bin verdammt glücklich, weine und denke im ersten Moment „nie wieder”. Dann Massage, Trinken, Essen und ins Hotel schleppen ...
Am Ende blieb die Uhr bei 3:35:17 Stunden stehen!

536 LäuferInnen haben nach 42,195 km das Ziel erreicht. Meine Platzierung in der Gesamtwertung: 360. Vor mir ein Brite, nach mir ein Spanier. Das Preisgeld in Höhe von 500.000 pts. nimmt Leandro Groce (Italien) mit einer Siegerzeit von 2:15:54 Stunden mit.

Ausschnitt aus der Ergebnisliste vom 8. Marathon Costa de Calviá Mallorca
GP
Name
Land/Verein
Zeit
1.
Groce, Leandro Italien
2:15:54 Std.
Road Runner
2.
Gonzales, Maria, José Spanien
2:17:17 Std.
3.
Spring, Gareth Großbritannien
2:17:35 Std.
4.
Klimes, Paul Tschechien
2:17:48 Std.
5.
Paulov, Juri Russland
2:18:26 Std.
6.
Jelonkin, Alexander Russland
2:18:38 Std.
7.
Tesselaar, Dick Niederlande
2:18:46 Std.
8.
Camarero Pascual, Pablo Spanien
2:18:52 Std.
9.
Pastor Garcia, Francisco Spanien
2:19:21 Std.
10.
Prorokov, Serguei Russland
2:19:39 Std.
52.
1. W
Mc Leod, Karen Schottland
2:38:45 Std.
54.
2. W
Rueda-Oppliger, Luz Fabiola Schweiz
2:39:36 Std.
58.
3. W
Starovska, Maria Tschechien
2:39:49 Std.
63.
4. W
Wangui, Pascaline Kenia
2:43:11 Std.
359.
Eliot, Brian Großbritannien
3:35:15 Std.
360.
Norrenbrock, Ludger Germany
3:35:17 Std.
361.
Ordinana-Ricart, José Manuel Spanien
3:35:26 Std.

Der Mallorca Marathon mit persönlichen Durchlaufzeiten

Durchlaufzeiten
Durchlaufzeiten

Streckenverlauf

Der Costa de Calviá Marathon auf Mallorca ist ein Marathon-Rundkurs durch die Gemeinde Calviá, der zweimal durchlaufen werden muss. Der Startschuss zum Marathon viel um 9:30 Uhr im Gemeindeort Magaluf. Von dort ging es Richtung Strand, „Platja de Magaluf”. Entlang der Kiefern bewachsenen Hauptstraße ging es weiter Richtung Sa. Porrassa. Von dort weiter nach Santa Ponca, ein Örtchen mit vielen privaten Villen und Appartmenthäusern.
Nachdem wir die kleine Bucht mit dem hellsandigen und felsigen Strand passiert haben, gelangten wir wieder auf die Hauptstraße Richtung Palma Nova.
Von Palma Nova, ein touristischer Ort mit einer langen Promenade, die sich bis nach Magaluf ausdehnt verlief die Strecke auf der Hauptstraße zum ursprünglichen Ausgangspunkt (Start) nach Magaluf.
In Magaluf angekommen wartete bereits die zweiten Runde.
¡¡Salve Marathón!!

Autor: © LUNO - 01. September 2004
Fotos: © LUNOLINE.de

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